Der Campingplatz ist wiederum 30 km weit im Park und wirklich voll belegt.
Heute ist es endlich mal wieder richtig warm und ich kann ausnahmsweise mal den
Pullover weglassen. Nach einer kleinen Pause mache ich noch einen
Spaziergang zum Strand.
Auf dem Weg zum Waschraum sehe ich ein Wombat zwischen den Zelten durchspazieren.
Und dann weiter auf dem Rundweg zum Lilly Pilly Gully.
Ich fahre weiter nach Bairnsdale.
Beim Visitor Center bekomme ich drei Broschüren. Das Ei-Museum klingt
bizarr genug, um es anzusehen. Es handelt sich um die Gallerie einer
Künstlerin, die Skulpturen aus Eierschalen herstellt. Motive sind Tiere und
Comic-Figuren. Nicht das, was ich mir ins Wohnzimmer stellen würde, aber
bestimmt auch eher selten. Ich habe (leider) keine Fotos von den
Ausstellungsstücken gemacht.
Das Aboriginal Cultural Museum (Krowathunkooloong Keeping Place) fasziniert
mich mehr: Einblick in das Leben der Aborigines vor der Ankunft der Europäer
und wie sie dezimiert wurden von den Europäern. (Und "dezimiert" ist eigentlich
noch ein beschönigendes Wort.) Fotografieren war hier nicht erlaubt.
Nach einem Aufstocken meiner Vorräte fahre ich die Great Alpine Road nur
bis nach Omeo (ich habe gestern grob überschlagen, wie weit ich bin:
ich muss mich nicht beeilen).
Ich glaube, hier war das Buschfeuer noch nicht so lange her.
Der Mt. Buffalo Nationalpark ist deutlich höher gelegen als Bright und
der Wetterbericht sagt für Morgen einen warmen Tag voraus: Also bleibe ich
heute Nacht lieber in Bright. Übrigens ein nettes Städtchen mit einer
Hausbrauerei :-).
Die Route um den Lake Catani ist toll (bis vielleicht auf das Stück das
auf der Straße entlang führt).
Bei den Galleries gebe ich schließlich auf, als die Beschilderung von
mir will, dass ich mich zwischen Felsblöcken durchquetsche. Das ist mir dann
doch nicht ganz geheuer.
Zurück am Camper fahre ich noch zum höchsten Punkt des Mt. Buffalo,
"The Horn".
Und der Beweis, dass hier Alpin-Ski stattfindet:
Bis Thredbo komme ich heute nicht mehr bequem, also halte ich in Tallangatta
auf einem Campingplatz am See.
Kurz darauf begegnet mir wieder ein Tier auf der Straße, ein
Ameisenigel.
Ich sehe ihn aber rechtzeitig und halte vor ihm.
Bei Khancoban betrete ich den
Kosciuszko National Park,
dem größten von New South Wales. Als erstes schaue ich mir allerdings nicht
die Natur, sondern Menschenwerk an:
Murray 1 Power Station.
Praktischerweise findet gerade eine Führung statt.
Weiter in Richtung Thredbo, der Scammell Spur Lookout.
Bei der Geehi Camping Area machen die Zickaden einen Riesen-Lärm.
Der gleiche Riesen-Lärm herrscht auch auf der Tom Groggin Camping Area.
Ich bleibe trotzdem hier.
Ok, sie sind am Morgen weniger aktiv als am Abend.
In Thredbo will ich hoch zum
Mount Kosciuszko.
Das erste Stück geht mit dem Sessellift.
Danach sind es noch 6,5 km einfach zum Gifpel. Es ist so windig, dass ich
fast sofort umkehre, gehe dann aber doch bis zum Mt. Kosciuszko Lookout.
Der Wind lässt nicht nach und der Wetterbericht hat Regen bis Schnee
vorhergesagt: ich kehre am Lookout um.
Als ich den Camper bei Thredbo Diggins abstelle, fängt es an zu regnen
und ich bin froh, dass ich nicht mehr auf dem Berg bin. Später treffen
ein paar der Wanderer, die ich oben getroffen hatte auch auf diesem
Campingplatz ein. Sie erzählen mir, dass es am Mt. Kosciuszko "horrible"
wurde...
Am Flußufer gegenüber sehe ich ein Wombat und später in der Nacht läuft
ein Possum an meinem
Lagerfeuer vorbei.
In der
National Gallery of Australia
ist fotografieren leider verboten. Mein Highlight ist die Ausstellung zu
Roy Lichtenstein:
Pop Remix. Nur
die Skulpturen im Freien darf man ablichten.
Update: Ich bekam eine Mail von Artsy.net,
die meinen Blog gefunden hatten und mir erzählt haben, dass sie frei
zugänglich viele Werke von Roy Lichtenstein auf ihrer Seite haben:
Artsy's Lichtenstein page.
Ein kleiner Spaziergang durch die zentrale Fußgängerzone.
Da man hier alles fotografieren darf, kann ich auch mal ein paar der
Kunstwerke der Aborigines zeigen.
Bei der Führung sieht man die beiden Kammern des Parlaments von den anderen
Galerien aus.
Und der Senat ist der einzige Raum in Australien, der rot hinterlegte
"Exit"-Schilder besitzt.
Der Wandteppich in der Great Hall.
Auch das Dach mit dem Flaggenmasten darf man besichtigen.
Unter dem Questacon hatte ich mir eine Art "Deutsches Museum" vorgestellt.
Aber ich gehöre offensichtlich nicht mehr zur Zielgruppe der interaktiven
Experimente.
Inzwischen hat kräftiger Regen eingesetzt und ich lasse die Aussichtspunkte
und den
Telstra Tower
ausfallen und fahre weiter nach Batemens Bay. Anscheinend ist das Dach
meines Campers an der Ventilation undicht.
Unterwegs halte ich nur einmal kurz in Pebbly Beach an, aber im Regen macht
der Strand auch keinen Spaß, also fahre ich bald weiter.
Campingplatz für heute ist in
Kangaroo Valey.
Besichtigt wird das aber erst morgen.
Beim Main Lookout sehe ich zum ersten Mal den Wasserfall.
Der Regen hat die ganze Zeit nachgelassen und beim Renown Lookout
kommt dann genau die Sonne raus.
Weiter zu den Carrington Falls, den Geheimtipp der Park-Mitarbeiterin kann
ich leider nicht befolgen, da ich dafür mit dem Camper durch ein Stück
überschwemmte Straße fahren müsste. (Und ich darf ja laut Merkblatt nicht
mal Schotterpiste fahren.)
Weiter gehst am Jamberoo Lookout vorbei...
Das nächste Ziel ist eigentlich der Royal National Park, aber so weit
komme ich heute nicht mehr. Ich steuere noch den empfohlenen Aussichtspunkt
an (Lawrence Hargrave Lookout), bin aber schon auf der Suche nach einem
Campingplatz.
Den Campingplatz finde ich ein Stück weiter südlich in Coledale am
Strand.
Dann gehe ich den ersten Teil des Coast Track bis Marley Beach (und
retour). Heute sind die Temperaturen und das Wetter endlich mal so, wie
ich mir Australien vorgestellt habe: Mir wird auf der Wanderung trotz kurzer
Hosen gut warm.
Auf dem Campingplatz herrscht inzwischen Flut.
Ich weiß nicht ob es derselbe Vogel war, der mich (oder eher meine
Würstchen) später am Barbeque angreift.
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